16. Juli 2014

Alle guten Dinge sind drei: Myriam`s Kuchen, Tartes & Co


Heute möchte ich euch das Backbuch von Myriam Zumbühl vorstellen. Myriam ist eine Schweizer Journalistin und Kochbuchautorin. Sie hatte eine Kochsendung auf dem Schweizer Radio DRS 1 und moderiert im Schweizer Fernsehen die Sendung "Myriam und die Meisterbäcker". 
Ausserdem betreibt sie den Blog Once upon a cakestand, der aber leider schon seit 2011 nicht  mehr aktualisiert wurde.

Das Buch ist wirklich sehr schön in der Aufmachung und ich finde es toll, dass es zu jedem Rezept ein Bild gibt. Tara Fisher, eine international bekannte Fotografin aus England hat die Fotos zum Buch gemacht.
Sie ist wirklich eine Meisterin ihres Fachs, die Bilder sind wunderschön. Den Stil würde ich als schlicht-rustikal mit Tendenz zum poetischen Landhausstil beschreiben. Mal sind frische Blumen mit auf dem Bild, mal ein Spitzendeckchen, eine antik anmutende Backform oder ein Messer -
und dabei hat es eine Leichtigkeit, als wäre das Foto kurz vor dem Verzehr der Backwaren entstanden. Es wirkt natürlich und nicht inszeniert, einfach nur schön.

Die Rezepte sind nach Jahreszeit geordnet und sehr abwechslungsreich. Süsse und pikante Backwaren wechseln sich nahezu ab und die Geschmackskombinationen sind sehr erfrischend. Ich finde die Zusammenstellung der Rezepte sehr gelungen.

Drei Rezepte aus dem Buch habe ich nachgebacken: 



Das erste war eine herrliche Sommerfruchttarte mit einer Crème légère, die ich für meinen Geburtstag gebacken habe (Foto von Peter Schütz).
Wow, genau mein Geschmack! Der Boden lecker wie ein Keks und die Vanillecreme schmeckt selbstgemacht einfach viel besser als mit Vanillepuddingpulver, wirklich total toll!
Einen Kritikpunkte gibt es:
1. Die Creme war sehr flüssig, auch nach langer Kühlzeit. Das nächst Mal werde ich 1-2 Blatt Gelatine hinzufügen.


Das zweite Rezept sind die Cream- Cheese- Brownies, das Rezept findet ihr hier.


Die Brownies sind unglaublich lecker! Allerdings habe ich die wie im Rezept angegeben 200g Zucker auf 100g Zucker reduziert und fand die Brownies trotzdem sehr süss, aber das ist Geschmackssache. Lecker und saftig waren sie allemal!


Da ich ja ein riesiger Tarte- Fan bin, musste ich die Erdbeertarte mit Mascarponecreme probieren.
Dies war das beste Rezept. Ich finde es einfach toll, auf den Tarteboden eine Ganache aus dunkler Schokolade zu streichen und darauf die sahnige Mascarponecreme. Diese Mischung harmoniert perfekt mit den Erdbeeren und entlockt den Gästen beim Anschneiden erwartungsvolle und freudige Blicke. Hier das Foto aus Myriams Buch:


Ich habe sie als Tartelettes gebacken :


Ich weiss ja nicht wie es euch geht, aber ich bin kein Freund von Tortenguss. Klar, oft muss es einfach sein weil die Früchte wirklich schöner und glänzender aussehen, aber ganz ehrlich: wem schmeckt schon Tortenguss?

Myriam glasiert die Erdbeeren einfach mit Erdbeermarmelade und gibt sie direkt auf die Tarte. Das schmeckte wahnsinnig lecker!


Dieses Rezept von Myriam möchte ich euch nicht vorenthalten:

Aus 200g Mehl, 120g kalter Butter, 25g gemahlenen Mandeln, dem Mark einer Vanilleschote und einer Prise Fleur de Sel einen Mürbeteig herstellen und diesen 30 Minuten kühlstellen.
Eine Tarteform fetten und den Backofen auf 170 Grad vorheizen.
Den Teig ausrollen und die Tortenform damit auskleiden. Mit einer Gabel mehrmals einstechen und mit Backpapier und Hülsenfrüchten belegen.
20 Minuten backen, dann das Backpapier und die Hülsenfrüchte entfernen und solange weiterbacken, bis er eine goldene Farbe angenommen hat.
Auskühlen lassen.

Für die Creme 2 Blatt Gelatine einweichen. 60 ml Schlagrahm mit 125g Zucker erwärmen und die Gelatine zugeben. Auskühlen lassen.
Den Mascarpone glatt rühren und den Rahm sowie 1 TL Vanillezucker zugeben, kühl stellen.

Auch 50g Zartbitterschokolade und 30g Schlagrahm eine Ganache herstellen ( Rahm aufkochen, Schokolade zugeben und rühren, bis sie geschmolzen ist und sich beides zu einer Art Pralinenfüllung verbindet) und auf den Tarteboden gießen. Im Kühlschrank fest werden lassen.

400g Erdbeeren waschen, halbieren und in einer Schale mit 1-2 El Erdbeermarmelade marinieren.
Die Mascarponecreme auf den Tarteboden streichen und die Erdbeeren darauf geben. 
Weil es immer so schön aussieht, habe ich noch ein paar gehackte Pistazien darüber gestreut.


Ich kann mich an den schönen Bildern aus Myriams Buch kaum satt sehen und werde bestimmt noch viele Rezepte ausprobieren. Vor allem die pikanten, wie z. B. die Lachsquiche, hören sich sehr gut an.
Eine sehr gute und zutreffende Rezension findet ihr auch auf dem Blog Valentinas- Kochbuch.de.
Hier beschreibt Katharina Höhnk, was mich am Buch auch ein wenig irritiert hat, von dem ich aber nicht wusste, wie ich es beschreiben soll:

(...) "die Rezepte werden von einem Singsang begleitet, der der eigenen Biografie und weniger dem Leser zugewandt ist. Die Teaser-Schwärmereien für die Rezepte sind schön, aber die Hinweise auf berühmte oder internationale Freunde (Tanja Grandits, Daniel Humm, Christine Ferber, „meine Freundin in Washington DC“) und die Betonung der eigenen Weltenbummler-Biografie (London, NY, Amsterdam) wirken in der einseitigen Summe sonderbar selbstreferenziell. Ich glaube, weil sie keinen für den Leser sinnvollen Bogen zu den Rezepten schlagen und die Tatsache als solche weder interessant noch nützlich ist. Es ist ja kein Fan-Buch. Dabei ist der geliehene Glanz nicht nötig, den hat das Buch auch so."

Besser kann man es nicht beschreiben. Und dabei wäre es wirklich nicht nötig, denn Myriam wirkt auch in ihrer Sendung sehr natürlich und symphatisch. 
Die Bilder des Buches sind so wunderschön inszeniert und die Rezepte überzeugend, dass das Buch trotz kleinerer Kritikpunkte definitiv zu meinen liebsten Backbüchern gehört.

Keine Kommentare: